Selbstmitgefühl bezeichnet eine liebevolle und freundliche Art des Umgangs mit sich selbst, insbesondere in schwierigen, stressbelasteten Situationen. Dabei hat Selbstmitgefühl nichts mit Selbstmitleid zu tun, sondern unterscheidet sich ganz wesentlich davon.
Das Konzept des Selbstmitgefühls wird aktuell wissenschaftlich intensiv erforscht. Man hat z.B. herausgefunden, dass es dabei hilft, das körpereigene "Beruhigungs-" und "Fürsorgesystem" zu aktivieren und damit Stress deutlich zu reduzieren.

Selbstmitgefühl umfasst folgende Aspekte:

• Freundlichkeit sich selbst gegenüber (sich nicht selbst verurteilen) statt selbstkritisch mit sich umzugehen
• Verbundenheit: Selbstmitgefühl beruht auf der Erkenntnis, dass Leiden etwas ist, das alle Menschen erfahren und was uns dadurch verbindet. Häufig fühlen wir uns in schwierigen Momenten sehr isoliert von anderen und ziehen uns zurück.
• Achtsamkeit meint, Gedanken und Gefühle nicht zu bewerten oder zu unterdrücken, sondern anzunehmen, ohne sich übermäßig mit diesen zu identifizieren.

Selbstmitgefühl ist eine radikal neue Art, sich auf uns selbst zu beziehen. In der Gruppe lernen Sie, sich bedingungslos anzunehmen, insbesondere in belastenden Situationen. Selbstmitgefühl ist auf eine freundliche, unterstützende und akzeptierende Haltung gegenüber uns selbst ausgerichtet und verhilft dazu, unvermeidbares Leiden zu lindern.
Mit der Haltung von Selbstmitgefühl lernen Sie, sich liebenswert in Ihrer menschlichen Unvollkommenheit zu akzeptieren, anstatt sich im unermüdlichen Hamsterrad der Selbstoptimierung zu erschöpfen. Dies soll zu einem entspannten Gegenpol zu unserer Leistungsgesellschaft führen, in der wir immer mehr versuchen, makellos und in allen Bereichen überdurchschnittlich gut zu sein. 

Folgendes Buch ist als Begleitlektüre zum Kurs sehr zu empfehlen: